13.12.2017

Das Beste kommt zum Schluss

TGV Abstatt I – TSV Weinsberg I        8:8


Es wehte ein Hauch alter Landesliga-Tage durch das Vereinszentrum, als der TSV Weinsberg I am Samstag zum letzten Spiel der Vorrunde nach Abstatt kam. Das Duell der beiden Teams ist ein Klassiker aus früheren Zeiten und immer noch sind auf beiden Seiten einige der landesligabewährten Spieler aus diesen Zeiten mit von der Partie. Einer davon hat sogar in beiden Vereinen Einsätze in der achten Liga von unten gehabt: Matthias de Frenne, Weinsberger Urgestein, der in der Saison 2010/2011 ein Gast-Jahr im Abstatter Trikot hatte und in sehr guter Erinnerung geblieben ist. Zurzeit ist Matze der beste Spieler der Bezirksklasse und immer, wenn er für den TSV mit dabei ist – was ungefähr in der Hälfte aller Spiele der Fall ist –, ist der Tabellenvierte kaum zu schlagen. Aber nicht nur die personelle Besetzung erinnerte an die Zeiten in der Landesliga, die für uns bis zum Ende der Saison 2013/2014 gingen, sondern auch die Atmosphäre. Mit einem super Publikum entwickelte sich ein richtig packendes Match und so war der Abschluss der Hinrunde sowohl von der Spannung als auch von der Stimmung in der Halle das wohl beste Spiel der bisherigen Saison.


Wir konnten auch direkt zu Beginn in Führung gehen, die Doppelstrategie ging auf, erst punkteten Andi Gall/Werner Kropsbauer (3:0), dann drehten Simon Leißler/André Koch einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg. Michael Matthes und Ersatzmann Xun Yao konnten gegen Weinsbergs Spitzenduo de Frenne/Müller erwartungsgemäß wenig ausrichten. Die Sensation folgte dann direkt im Anschluss. Werner zeigte einmal mehr, dass er gerade in den Matches gegen die ganz großen Gegner immer sein bestes Tischtennis abrufen kann, und bezwang tatsächlich Ex-Abstatter Matze de Frenne, der bisher in dieser Saison ungeschlagen war, mit 12:10, 13:11 und 11:9. Andi konnte ein heißes Fünf-Satz-Match gegen Müller leider nicht nach Hause bringen, ebenso ging es Simon in der Mitte. Die tolle Führung schien sich in einen Rückstand zu verwandeln, als Michael – sichtlich angeschlagen von einer Erkältung – ebenfalls im Entscheidungssatz gegen Fetter schon haushoch hinten lag. Doch unser an diesem Tag Jüngster im Team sammelte noch einmal die letzten Reserven und drehte den Satz zu einem 11:8. Hinten zeigte André eine starke Leistung (3:1), während Xun sich Abwehrstratege Reinhold geschlagen geben musste (1:3).


Nachdem Andi gegen seinen alten Kurzzeit-Teamkameraden Matze zwar ein sehenswertes Match ablieferte, jedoch in drei sehr engen Sätzen unterlag, machte sich Werner spätestens jetzt zum Spieler des Tages, als er auch seine zweite Partie gegen den ebenfalls starken Müller gewann (3:2). Michael biss sich auch durch sein Match gegen Stöckle und überwand nicht nur das Fieber, sondern auch seinen Gegner (3:0), ein super persönlicher Abschluss der Runde für ihn. Leider war Simon gegen Fetter chancenlos und so war vor den letzten Einzeln alles offen. Xun schaffte zwar erneut einen Satzgewinn, jedoch nicht mehr, dafür zeigte André noch einmal all seinen Kampfgeist. Nach abgewehrtem Matchball bei 9:10 im Fünften holte er den Sieg gegen Reinhold und damit unseren achten Punkt. Die von beiden Seiten intensiv geführte Partie bekam das, was ihr zustand: das Schlussdoppel. Hier standen sich die landesligabewährten Paarungen Gall/Kropsbauer und de Frenne/Müller gegenüber und vor einer tollen Kulisse boten beide Doppel einen hochklassigen und teilweise spektakulären Schlussakkord, der – wie könnte es anders sein – erst im fünften Satz entschieden wurde. Dort zogen die Abstatter ganz knapp mit 8:11 den Kürzeren, aber beide Teams waren sofort in super Stimmung und einig, dass diese Begegnung ein Unentschieden verdient hatte. Gemeinsam mit den Weinsbergern ging es zum Ausklang nach einem 4-Stunden-10-Minuten-Match in die Kirschenwiesen. Danke an das tolle Publikum und danke an Xun für deinen Einsatz.




Starker Abschluss eines tollen Spiels: Im Schlussdoppel trafen die vier Ex-Landesliga-Spieler (v.l.) Peter Müller, Matthias de Frenne, Andi Gall und Werner Kropsbauer aufeinander.


Damit gehen wir nun als Sechster von zehn Teams in die Winterpause, stehen damit aber dennoch nur drei Punkte über dem ersten Abstiegsplatz. Das heißt, es muss sauber trainiert werden in den spielfreien Wochen und in der Rückrunde hoffen wir dann auf einen guten Lauf. Sollten wir es schaffen, möglichst konstant mit starken Aufstellungen anzutreten, dürfte ein Platz im Mittelfeld absolut drin sein. In jedem Fall nehmen wir den Schwung aus dem letzten Vorrundenspiel mit in die zweite Halbzeit.

Simon Leißler

 
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