3.6.2020

Seit 42 Jahren in Abstatt:

Dauerbrenner W.D. Zahn

In dieser Woche haben wir für eine Sonderausgabe unserer Interview-Serien mit Wolf-Dieter Zahn, 86, gesprochen. Über vier Jahrzehnte Mitgliedschaft in der Abstatter Tischtennisabteilung machen ihn zu einem unserer dienstältesten Mitglieder. Wolf-Dieter hat in dieser Zeit viel erlebt und gibt uns in einem kurzen Interview einen kleinen Einblick in die Anfänge unserer Abteilung und seine Erfahrungen, die er hier gemacht hat.

Wie lange warst du in Abstatt aktiv?

Ich bin seit 1978 Mitglied der Tischtennis-Abteilung des TGV und habe bis 2011 aktiv gespielt.

Wie bist du generell zum Tischtennis gekommen?

Begonnen habe ich 1947 in Strausberg bei Berlin mit einem Klassenkameraden, wir spielten auf einem großen Küchentisch. 1951, mit 18 Jahren, hatte ich die Gelegenheit, die DDR zu verlassen und zu meinem Vater nach Holzminden in Niedersachsen zu ziehen. Dort gab es einen kleinen Tischtennisverein, in dem ich weiterspielen konnte. Nach mehreren Wohnort- und Vereinswechseln (Bonn, Lübeck, München, Hannover) bin ich zusammen mit meiner Frau 1965 nach Donnbronn gezogen. Ich war froh, in Untergruppenbach in den Verein eintreten zu können und dort auf Spieler zu treffen, die schon viel Spielerfahrung hatten. ?1974 zogen wir nach Abstatt um, es dauerte aber noch bis 1978, bis ich zur jungen Gruppe der Tischtennisabteilung des TGV Abstatt wechseln konnte. In dieser ersten Zeit spielten wir noch in der alten Turnhalle, sie stand ungefähr an der Stelle, wo heute das Bürgerparkcafe ist. Wir teilten uns diesen Raum mit der Damengymnastikgruppe, die Frau Wolk leitete. Der Raum war für das Tischtennisspielen sehr beengt und wurde mit einem alten Kohleofen beheizt, hinter dem wir oft die Tischtennisbälle hervorsuchen mussten. Aber schon bald konnte der Spielbetrieb in die neugebaute Wildeckhalle verlegt werden, es ging aufwärts.




Aufstieg der 1. Herren-Mannschaft in der Saison 1983/1984 in die Kreisklasse 2 (v.l.n.r): Wolfgang Füllemann, Edwin Tscheschlok , Günter Tschinkowitz, Dieter Rapp, Jürgen Rapp und Wolf-Dieter Zahn

Zuerst gab es nur eine Mannschaft in Abstatt. Bis 2011 konnte ich in dieser, dann später in der zweiten und zeitweise in der dritten Mannschaft des TGV in verschiedenen Klassen bis zur Kreisliga spielen. Mit der Zeit entstanden bei den Verbandsspielen Konstellationen, in denen meine Gegner bis zu 50 Jahre jünger waren. Trotzdem war es für sie manchmal nicht so einfach mit meinem inzwischen aus der Mode gekommenen extremen Verteidigungsspiel und dem harten Noppenbelag zurechtzukommen.




Unser Abwehrstratege Wolf-Dieter Zahn spielte noch sehr lange erfolgreich Tischtennis und brachte dabei so manchen jungen Tischtennisspieler ins Schwitzen.

Was war Dein persönliches Highlight in Bezug auf die Zeit hier im Verein?

In den 90er Jahren konnte ich für die Tischtennisabteilung eine Reihe von Freundschaftsspielen mit dem Verein meines Bruders, der in Buir bei Köln lebte, organisieren. Das waren immer sehr schöne und feuchtfröhliche Treffen. Die Kölner waren lange Zeit regelmäßige Teilnehmer des jährlichen Abstatter TT-Turniers.

Was hat Ihnen in der TT-Abteilung besonders gut gefallen?

Ich habe mich in der TT-Abteilung immer sehr wohl gefühlt. Neben den vielen sportlichen Aktivitäten wurden stets auch viele schöne gemeinsame Ausflüge gemacht.




Die Herren 2 genießt 2005 ihren Sieg in vollen Zügen (v.l. n.r.): Manuel Ernstberger, Alexander Kucher, Thomas Schönfuß, Torsten Merz, Wolf-Dieter Zahn und Friederike Merz und vorne Simon Leißler

Wieso musstest du dann mit Tischtennis aufhören?

Im Alter von drei Jahren erkrankte ich an Kinderlähmung. Das davon betroffene linke Bein sorgte über die ganze Zeit meiner sportlichen Tätigkeit für Schwierigkeiten. 2011, mit 78 Jahren, musste ich dann aus diesem Grund das Tischtennisspielen leider aufgeben. Ich bin aber weiterhin bis heute Mitglied der Tischtennisabteilung geblieben, verfolge ständig das Geschehen und freue mich über die gute Entwicklung besonders bei der Jugend.

Hast du noch andere Sportarten außer Tischtennis gemacht?

Ich war über viele Jahre zusammen mit meiner Frau im Tanzsport aktiv, in den letzten Jahren waren wir in Abstatt Teil eines Tanzkreises, der sich im katholischen Gemeindezentrum traf. Seit Ende der siebziger Jahre spielte ich beim TC Abstatt Tennis und war dort über viele Jahre Sportwart. Nach der Tenniszeit spielte ich noch einige Jahre in Neckarwestheim Golf.

Vielen Dank, Wolf-Dieter, für das Interview! Wir wünschen dir weiterhin alles Gute und freuen uns, wenn du uns zu geeigneter Zeit wieder im VZ besuchst.


 
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